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Die Leidinger Hochzeit
Personen
Grandpierre Fontaine
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TISCHKARTE:
Das Alter macht nicht kindisch,
wie man spricht. Es findet uns
nur noch als wahre Kinder.
(Goethe)
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<Quelle: Alfred Gulden: Materialienbuch. Vorarbeiten zum Roman "Leidinger Hochzeit" S. 311ff, F2A>
Grandpierre Fontaine
ist 75 Jahre alt, 1908 geboren, Großvater mütterlicherseits
(Väterlicherseits
sind beide, Großvater und Großmutter gestorben
wie bei Erich) der Braut. Ihm, vielmehr seiner Frau Thèrése
und ihm gehört das Haus am Ende der Dorfstraße, der
Bauernhof am Ende der Dorfstraße frz. Leidingen...
da hat er neben dem Haus mit Blick die ganze Straße entlang
seine Ruhebank
im Sommer unterm Sonnenschirm. Da sitzt er dann mit seiner Frau
Therese, wenn die nicht gerade unterwegs ist im Dorf (s. später
Thérèse). Grandpierre hat (vielmehr hatte)
3 Söhne und eine Tochter.
Die Söhne : George,
der Pate der Braut, und Paul
/im Algerienkrieg gefallen (Er gab dem kleinen Paul, Roberts Sohn,
den Namen) und Richard. Marie
ist die einzige Tochter, die Mutter der Braut Jeanne... Von den
Söhnen hat keiner den Bauernhof haben wollen. George arbeitet
als Immobilienmakler, Richard ist Vertreter für Landwirtschaftliche
Geräte....
Deshalb hat Marie den Hof mit Jacques übernommen. Grandpierre
ist im Ruhestand, wenn bei einem Bauern von Ruhestand die Rede
sein kann - besser, er hat das Kommando abgegeben, das Sagen Jacques
überlassen, obwohl Grandpierre auch nie viel zu sagen
hatte, er hat, wie Jacques, eingeheiratet. Das Sagen hatte
und hat zum Teil immer noch Thérèse...
Grandpierre ist stolz
auf seinen Urenkel Pierre, der ja auch seinen Namen
trägt. In ihn ist er geradezu vernarrt. Immer sieht man die
beiden zusammen. So daß Leonie schon sauer war auf den Alten,
daß er Paul nicht so akzeptiert hat wie Pierre. Grandpierre
hat als Kind den ersten Weltkrieg erlebt., den zweiten mitgemacht
zuerst als deutscher Landser, dann ist er geflüchtet und
hat sich in den Wäldern versteckt bis der Krieg vorbei war...
Grandpierre ist skeptisch, was Europa angeht "Da will
doch wieder nur einer alles..."
Politiker "Notwendiges Übel da sollen die
sich nur nichts darauf einbilden... Geschwätz... Theater
übelster Art...."
Grandpierre "Ich bin Bauer...
Ich sehe, da steht Roggen, da läuft
gut genährtes Vieh, da ist die
Wiese noch zu mähen, der Weg auszubessern, das hat zuviel
Regen...
die Füße auf dem Boden... nicht
in der Luft" Was Grenzen dabei sollen: Weg damit, weg
damit: dann
wäre es anders.... Diese Politiker:
in Straßburg reden sie. Ein Jahr
sollten sie hier auf die Grenze,
dann sähe das anders aus, dann
hörte sich das anders an... Realpolitik; Ausreden, Dünnbier....
Drüben die auf der anderen Seite:
Da gibt es doch keine Bauern
mehr. Landarbeiter sind das.
Ja Arbeiter auf dem Land. Bauern
sind das keine mehr. Die haben ihr
Land weggegeben, arbeiten in der
Fabrik, wissen nicht einmal mehr,
wie im Frühling der Boden riecht.
Nur noch Autolack in der Nase.
Arme Teufel, auch wenn sie noch
soviel Geld haben sollten....
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