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<QUELLE= Alfred Gulden: Materialienbuch. Vorarbeiten zum Roman "Leidinger Hochzeit" S. 267>
Jeanne Beaumont - [Bomo]
(die Braut)
Sie ist 23 / hat rote Haare und Sommersprossen, arbeitet in der nahen Kleinstadt auf deutscher Seite als Dekorateurin (Dekoratrice, Dekorateuse) in einem großen Geschäft (Vergleich: Piper). Sie hat inzwischen ein kleines Auto. Früher ist sie mit dem Bus, dann mit einer Kollegin mit dem Auto mitgenommen worden. Erich lernt sie (wieder) kennen, als er in der Mittagspause, in seiner Mittagspause? oder besser, als er einen Artikel schreiben will über Geschäfte.(---) Sie war am Dekorieren. Da stand er vor der Scheibe und schaute ihr zu ... Da haben sie sich wiedergetroffen. Erich, der Sohn des Lehrers, mit dem sie wenig Kontakt gehabt hatte im Dorf, war er doch sieben Jahre älter, hatte er doch viel außerhalb zu tun. Jeanne hat wenig Illusionen. Die hat man ihr ausgetrieben. Sie denkt praktisch, wenn auch manch mal verdrängte Träume durchbrechen: Weggehen zum Beispiel ... Von Mode hält sie nicht viel, sie hat zuviel damit zu tun. Ihr Job gefällt ihr, aber dort, wo sie arbeitet, hat sie und sieht sie keine Chance, weiterzukommen. In einer Großstadt vielleicht ... Und Erich könnte ja auch dort zu einer Zeitung gehen ... dort arbeiten ....
Jeanne liest viel, d.h. verhältnismäßig
viel. Erich hat ihr da
schon weitergeholfen. Und
jetzt heiratet sie. Das heißt nicht,
daß sie deshalb hierbleibt.
Im Gegenteil, damit will sie wegkommen.
Das ist die eine Seite von
Jeanne: Wegwollen. Die andere: Erich, das was er sagt, stimmt
zum Teil auch für sie. Aber sie will es genau wissen. Sie
will wenigstens einmal probiert haben, wie es weg, wie es weit
weg ist. Und da soll Erich mit. Später kann sie dann gut
und gern hier leben. Hier, das heißt natürlich in der
Stadt in der Nähe. Erich war weg, der hat gut reden. Was
ihn hier bindet, hier hält ... |
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