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Die Leidinger Hochzeit

Personen

Leonie Beaumont

TISCHKARTE:
<Quelle: Alfred Gulden: Materialienbuch. Vorarbeiten zum Roman "Leidinger Hochzeit", S. 318 ff, F1D>

Die Frau Robert Beaumonts, die Mutter von Pierre und Paul, Schwiegertochter von Marie und Jacques, Schwägerin der Braut Jeanne....
Eingeheiratet [worden]. Robert hat sie auf einem Fest in einem der deutschen Dörfer kennengelernt, sie - wie Leonie sagt "französisch gemacht", sie auf die "andere Seite" gezogen....
Manchmal denkt Leonie noch an den anderen, der damals ihr den Hof machte, der andere, der jetzt ein gemachter Mann ist, Millionär, einen großen Hof hat und viele Maschinen, der es sich leisten kann, nach Kanada zur Landwirtschaftsschau zu fliegen, der sich neben seinen Hof ein frz. Landhaus gebaut hat mit Schwimmbad, dessen Söhne auf teure Internate gehen, dessen Frau in teuren Pelzen umherläuft... sie hätte das sein können, wenn sie sich damals nicht hätte herumkriegen lassen, rüberziehen lassen von Roberts feinem wie sie damals geglaubt hatte, französischem Geschwätz.
Nun ist sie Frau eines kleinen französischen Bauern, kann die Sprache nicht, oder kaum, muß oft verständnislos einem Gespräch zwischen den Kindern und ihrem Mann zuhören, wenn sie sich auf Französisch unterhalten.. sie hat zwar einen Kurs belegt, aber ihr fällt das schwer. Das hätte sie mit dem anderen nicht nötig gehabt. Gut, der war grobschlächtiger, plumper und nicht so hübsch, aber was hätte das gezählt.... Dann hätte sie heute, dann wäre sie heute... aber daran darf sie nicht denken, dann wird ihr ganz heiß im Gesicht.... sie muß sich zufrieden geben... wo die Liebe hinfällt... und sie mag ihre Kinder, auch Robert, aber manchmal schluckt sie schon, wenn Marie ihren Kommandoton hat... Da tut dann ein Gespräch mit Thérèse, die auch kaum Französisch kann, gut, auch wenn Robert das nicht gern sieht... Robert scheint immer noch eifersüchtig zu sein auf den anderen, der jetzt so reich ist. Manchmal macht er Bemerkungen...
Zu dumm, daß sie einmal, in Wut, herausgelassen hatte... sie hätte es viel besser haben können mit dem anderen, sei dann jetzt Millionärin, brauche nicht Tag und Nacht auf dem Hof zu sein, könne sich Ferien leisten, die Kinder im Internat, sie mit ihrem Mann auf Landwirtschaftsschauen in der ganzen Welt, Kanada, Äustralien... So: nicht einmal ihre Eltern könne sie besuchen, wann sie wolle... Das hatte Robert tief gekränkt, das hatte er ihr nie vergessen. Vielleicht deshalb sein Haß auf alles von der anderen Seite... irgendwoher mußte der Haß doch kommen... Wenn sie mit ihm zu ihren Eltern fuhr... immer gab es Streit, weil Robert so stur nur die eine, seine, Seite kannte und verteidigte, direkt in Rage war für jede Nichtigkeit, ja, jetzt schon lange nicht mehr mit zu ihren Eltern ging... Aber dennoch, Leonie hält zu ihm, auch wenn sie manchmal das andere Leben träumt... gerade bei der Hochzeit von Jeanne kommt es ihr wieder hoch...

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