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Die Leidinger Hochzeit
Personen
Thérèse Fontaine
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TISCHKARTE:
Eine Frau unter einem Dach: Friede
Zwei Frauen unter einem Dach: Zwietracht
Drei Frauen unter einem Dach: Klatsch.
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<Quelle: Alfred Gulden: Materialienbuch. Vorarbeiten zum Roman "Leidinger Hochzeit", S. 313 ff, F2A>
Frau des Grandpierre Fontaine, 70, Großmutter der
Braut Jeanne, Mutter der Mutter der Braut, Mutter der Söhne
George, Paul (im Algerienkrieg gefallen) und Richard,
Urgroßmutter von Pierre und Paul, Großmutter von Robert....
Sie ist listig, sozusagen verschlagen, hinterhältig, mit allen
Wassern gewaschen,
hat es faustdick hinter den Ohren, Intrigant, machtbesessen. Sie hatte
und hat ihren Mann Grandpierre immer in der Hand gehabt. Sie ist oft
der böse Geist in seinem Tun gewesen ...
aber auch der Antrieb. Sie war hinterihm her...IHR gehört der Bauernhof,
sie hatte ihre Geschwister ausgetrixt, sie hatte alle ihre Ränke
spielen lassen, dass sie den Bauernhof für sich und ihren Mann bekam.
Mit ihren Geschwistern hat sie auch keinen Kontakt mehr. Keiner
kommt zu ihr, sie geht zu keinem. Ihr ist nicht zu trauen.... Es gibt
heute noch Gerüchte hinter vorgehaltener Hand, wie sie die Geschwister
vom Hof geekelt haben soll... Sie sieht zwar aus, als könne
sie kein Wässerlein trüben, lammfromm, treudoof, aber
das täuscht... der äußere Schein, die Tarnung,
das Versteck... sie geht viel zur Kirche, aber mehr, um zu
sehen, als um zu beten. Sie hat immer von allen und von
allem im Dorf den Plan. Von beiden Seiten... Sie ist die Überträgerin,
die "lebendige Dorfzeitung", der Tratsch, das
Gerücht, der Weichensteller für Intrigen, Sie hat Spaß
an den Verwicklungen, den Ränken und Spielchen....
Ihre Tochter Marie liebt sie über
alles. Marie soll ihre Geschichte fortleben, Marie, ihre
einzige Tochter, hat sie den Söhnen nicht nur nicht immer
vorgezogen sie hat in allem, was sie gemacht hat, nur an
Marie gedacht... hart, aber wahr... Auch wenn Marie das später
durchschaute und Thérèse ablehnte, das hat
Thérèse am meisten
getroffen... Aber Marie ist nicht
Absiehbild von Thérèse geworden, auch wenn
es bei ihr ähnlich lief wie bei Thérèse. Auch
Marie hat den Hof mit einem fremden Mann übernommen, auch
Marie hat das Kommando, die Hosen an.. Auch bei
ihr sind die Brüder weg vom Hof... Allerdings nicht mit Intrige
und Ränkespielen, sondern ganz von sich aus, selbst, aus
eigener Entscheidung. Wenn auch zur Freude Thérèses,
die das irgendwo gewollt und wie Marie ihr vorwirft, in die Wege
geleitet haben muß. ... Thérèse hat immer
noch das Sagen im Haus. Sie beherrscht alle. Glaubt sie.
Thérèse
hat der Braut Jeanne immer heimlich etwas zugesteckt, aber so
offen heimlich, daß Robert, ihr Bruder, es merken mußte.
Jeanne wollte immer mit Robert teilen, der wollte aber nicht.
Robert haßt Thérèse. Obgleich Thérèse
wieder mit Roberts Frau Leonie gut kann. Aber das scheint
sie nur zu machen, daß Robert beeinflußbar wird...
in allem hat sie ihre Hände im Spiel, steckt sie drin....
Als Mädchen, als junge Frau soll sie sehr attraktiv gewesen
sein, eine Dorfschönheit, stolz, herablassend.
Aus dem Dorf sei ihr keiner gut genug
gewesen, sagen die Leute heute noch. Deshalb habe sie sich einen
von Draußen geholt, der alles mache, was sie wolle: Grandpierre.
Wie Marie später auch. Auch das hatte sie mit Freude erfüllt...
auch da war Marie ihr ähnlich gewesen, meint sie....Thérèse
ist hinter Leonie her, hinter Roberts Frau. Über sie
versucht sie, Einfluß zu bekommen
auf Robert, der ja den Hof weiterführen wird diesmal
wieder ein Mann, nicht Jeanne.... Thérèse beschwätzt
Leonie - Marie ist Thérèse, ihrer Mutter, mißtrauisch
gegenüber, was Leonie anbelangt... Giftmischerin, denkt sie
von ihrer eigenen Mutter....
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